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Das Potential des Bestands nutzen

Talk und Infobörse „Der Weg zum Eigenheim“

Mainz. Junges Wohnen in alten Mauern – ist das der Schlüssel zum Traumhaus? Mit den Möglichkeiten für die Verwirklichung des Traums von den eigenen vier Wänden in Rheinland-Pfalz und speziell in Mainz befasste sich am Donnerstagabend, dem 15. Mai 2014, im Zentrum Baukultur in Rheinland-Pfalz der Informationsabend „Der Weg zum Eigenheim“. Eine interdisziplinär besetzte Gesprächsrunde unter dem Titel „Ein Eigenheim – vom Wunsch zur Wirklichkeit“ setzte sich mit Fragen zur Zukunft und zum Potential des Wohnungsmarktes auseinander. Zwei Familien berichteten aus der Praxis über ihren ganz persönlichen Weg zum Eigenheim durch Bauen im Bestand.

In seiner Begrüßung machte Prof. Dr. Salvatore Barbaro, Staatssekretär im Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz, deutlich, dass der demografische Wandel und der Gegensatz zwischen strukturschwachen, von Schrumpfung bedrohten und entwicklungsstarken Regionen neue Anforderungen an die Infrastrukturpolitik und die Wohnungspolitik stellt. So stehen allein im Landkreis Mainz-Bingen rund 65.000 sanierungsbedürftige Wohngebäude. Das Land Rheinland-Pfalz sei jedoch bemüht, die Fördermöglichkeiten so zu gestalten, dass die Wohnungssituation entspannt werde.

Die Gesprächsrunde mit der Mainzer Baudezernentin Marianne Grosse, dem Präsenten der Architektenkammer Rheinland-Pfalz Gerold Reker, dem Vorstandsvorsitzenden der LBS Landesbausparkasse Rheinland-Pfalz Max Aigner sowie Thorsten Mühl vom Vorstand der Sparkasse Mainz widmete sich den aktuellen Problemen und Herausforderungen des Wohnungsmarktes. Sie zeigte zudem die Möglichkeiten auf, die gerade der vorhandene, ältere Wohnbaubestand bietet.

Gerold Reker gab einen Überblick über die Situation in Rheinland-Pfalz. Er verwies auf das Potential bestehender Bauten und darauf, dass auch beim Bauen im Bestand das Hinzuziehen geeigneter Partner und die Berücksichtigung einer flexiblen, auf Veränderung der Lebenssituation ausgelegten Planung wichtige Aspekte für gelungene Ergebnisse seien. Marianne Grosse bezeichnete das Ansteigen der Einwohnerzahlen der Stadt Mainz als Segen. Dies sei „ein gutes Zeichen für eine Landeshauptstadt“, gleichzeitig aber angesichts der angespannten Lage auf dem Immobilienmarkt auch eine große Herausforderung, so die Mainzer Baudezernentin. Die Stadt berate und unterstütze Bauherren bei ihren Bauvorhaben und lege bei der Stadtentwicklung Wert auf „Innen vor Außen“.

Die derzeitigen Bedingungen für Bauvorhaben bewertete Thorsten Mühl von der Sparkasse Mainz als positiv: "Das aktuelle Niedrigzinsumfeld bietet hervorragende Möglichkeiten, sich den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. Die Kombination von Bankdarlehen, Bausparen und öffentlichen Fördermitteln sichert dabei nicht nur günstige Konditionen, sondern auch ein hohes Maß an Planungssicherheit." Der Vorstandsvorsitzende der LBS Landesbausparkasse Rheinland-Pfalz Max Aigner betonte, dass jeder Wohneigentümer durch energetische und barrierefreie Sanierung in den Wohnkomfort und Werterhalt und damit in die Zukunftsfähigkeit seiner Immobilie investiere: "Aus dem entschuldeten Wohneigentum ergibt sich im Alter dann sogar ein Doppeleffekt der Budgetentlastung: Durch die Mietfrei-Wohnen-Rente und die Kostenbremse beim Energieverbrauch."

Über ihren ganz persönlichen Weg und ihre Erfahrungen, das eigene Heim in der Stadt auch ohne Neubau zu verwirklichen, berichteten zwei junge Mainzer Familien. In Mainz-Mombach entstand durch den Umbau eines Wohnhauses aus den 1960er Jahren ein modernes Mehrgenerationenhaus. Hier leben heute – jeder in seinem eigenen Reich – die Großmutter mit ihren Enkelkindern und deren Familien. In Finthen wurde eine alte Hofreite mit Bauernhaus und Scheune aus dem 19. Jahrhundert zum Familiendomizil für eine Familie mit vier Kindern. Neben dem Umbau für die eigenen Wohnwünsche realisierten die Bauherren zudem drei weitere Wohnungen zur Vermietung und sicherten damit die Refinanzierung des Gesamtprojekts. Beide Bauherren betonten, dass eine im Vorfeld bereits geklärte solide Finanzierung, ein schlüssiges Gesamtkonzept und eine gute Kommunikation mit dem Architekten wesentliche Voraussetzungen für ein gelungenes Bauvorhaben seien.

Auf der anschließenden Infobörse nutzten zahlreiche potentielle Bauherren und Altbaueigentümer die Gelegenheit, sich mit ihren Fragen zu den Themen Modernisierung, Energetische Sanierung sowie Immobilien und Finanzierung direkt an die anwesenden Experten zu wenden. Birgit Maack von der AKRP, Irina Kollert von der Energieagentur Rheinland-Pfalz, Thorsten Griebel von der LBS Immobilien GmbH und Heinz-W. Kranz vom ImmobilienCenter der Sparkasse Mainz standen ihnen Rede und Antwort.

Pressemitteilung (PDF)

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