| Lebkuchen-Backwerke 2024 prämiert

Besucher*innen und Experten bewerten süße Back-Baukultur

 

Von 34 eingereichten Projekte wurden die sieben besten Lebkuchen-Backwerke 2024 gekürt sowie ein Ehrenpreis vergeben. Darunter die Borka Festung & Der Wichtelsüßigkeiten-Horst, das Space Needle aus Seattle, transformiert in einen Wohnturm sowie das Weihnachtshaus, eine handwerkliche Präzisionsarbeit, die mit ihrer Detailtreue beeindruckte. Die Making-of-Videos wurden ebenfalls schon vorab im Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz in Mainz von der Jury gesichtet und bewertet.

Das sehr freie Motto des diesjährigen Wettbewerbs lautete "Lieblingsarchitektur – Wohnen in Lebkuchen“. Wohnarchitektur also in Lebkuchen gebaut! Das konnte ein größeres Gebäude oder ein gemütliches kleines Haus sein – vielleicht sogar ein außergewöhnlicher Raum in der Natur oder mitten in der Stadt. Das Thema wurde sehr frei und vielfältig interpretiert, so wurde beispielsweise ein sehr reduziertes aber präzise gebautes „Weihnachtsdorf für Freunde“ eingereicht oder ein „Abenteuerhaus“, das ohne störende Eltern auskommt. Auch ein Architekturbüro hatte einen Beitrag eingereicht! Die Qualität der Backwerke sei auch in diesem Jahr wieder besonders hoch, hatte die Jury das Niveau der eingereichten Projekte bei der Preisgerichtssitzung am 12. Dezember 2024 gelobt.

 

Preis in der Kategorie bis 6 Jahre - Kleinste Backmeister*innen

Borka Festung & Der Wichtelsüßigkeiten-Horst

Mathilda & Maximilian Jertz, Mainz

Die beiden Backbauwerke hoch oben in den Ästen der Bäume sind natürlich spektakulär anzusehen, und die Herstellung dieses Kontextes war sicherlich nicht ganz trivial, aber das war für die Jury nicht das ausschlaggebende Argument. Beide Häuser kommen mit einer persönlichen und stringent entwickelten Idee daher, in beiden Fällen wurde eine offene Frage zu Ende gedacht und überraschend beantwortet. Die Geschwister haben sich dabei mit Sicherheit gegenseitig unterstützt, und so gebührt Ihnen beiden der Preis als „Team Baumhaus“. Aus der Geschichte „Ronja Räubertochter“ bzw. aus dem Narrativ des Wichtelns entstehen hier die Bauaufgaben, deren Lösungen sich infolge des persönlichen Bezugs klar als „Lieblingsarchitektur“ lesen lassen, und die mit größter Phantasie, Kreativität und Gestaltungsfreude in der Umsetzung hervortreten. Insbesondere die Vertikalerschließungen – namentlich Kletterseil und Spiralstiege – vermochten zu überzeugen, obschon oder gerade weil kein Jurymitglied sie zu benutzen imstande wäre – Borka-Räuber oder Wichtel müsste man sein!

   

 

 

Preis in der Kategorie bis 10 Jahre - Grundschule

Abenteuerhaus

Clara Duran Garcia, Jonah Sperber, Lena Duran Garcia, Mainz

Lieblings-INNEN-Architektur wird geboten im Abenteuerhaus, das störende Eltern außen vor lassen will. Eine sehr farbenfrohe und detailreiche Fassade mit integrierter Grafitti-Fläche, die große Gartenrutsche und der großzügige Balkon versprechen ja schon viel, aber dieses Haus hat es eben IN sich: die Räume sind entsprechend der Bedürfnisse ihrer Nutzer möbliert und sogar an die Klorolle (aus Zuckerschaum) ist gedacht. Räume und deren Gestaltungen für die Grundbedürfnisse, für Toben und Feiern aber eben auch fürs Traurigsein sind vorgesehen. Zugrunde liegt eine profunde Selbstreflektion, daraus folgt die konsequente Umsetzung der Lösungsvorschläge bis ins Detail. Durch das abnehmbare Dach lässt das Projekt tiefe Einblicke zu in Wünsche und Träume, die die Verfasser eben mit ihrer Lieblingsarchitektur verbinden, und die Jury bedankt sich von Herzen fürs Teilen.

         

 

 

Preis in der Kategorie bis 18 Jahre - Jugendliche

Space Needle

Lukas und Moritz Hoch, Sprendlingen

Der Besuch einer Ikone moderner Ingenieurbaukunst ist natürlich eine Inspiration, aus der sich schöpfen lässt. Die Transformationsleistung aber, einen Aussichts- und Restaurant-Turm der 60er Jahre auf seine Bewohnbarkeit hin zu befragen, diese spezielle Typologie dann in einen Wohnturm umzudenken, dabei aber nicht der besonderen Qualitäten verlustig zu gehen, hat die Jury ganz und gar überzeugt. Der clevere Twist, die persönliche Vorliebe für Friedensreich Hundertwasser dann auch noch in der Umsetzung unterzubringen – eine dem originären Entwurfsgedanken der Space Needle diametral gegenüberstehende architektonische Haltung – hat für viel Schmunzeln gesorgt, denn ja, zuweilen muss das Konzept sich eben auch dem Machbaren beugen, genau dann gerät die Architektur ins Tanzen. Besondere Freude macht die Lektüre der Erläuterungen, die allein schon sprachlich große Authentizität und Gestaltungwut versprüht.

         

 

 

Preis in der Kategorie ab 18 Jahre - Erwachsene/Familien

Weihnachtshaus

Familie Irina Stefano, Federica und Fernando Attanasio

Es fällt sofort ins Auge, hier ist dem Handwerk besondere Sorgfalt zu Teil geworden. Aber nicht allein Materialkompetenz und Präzision machen das Weihnachtshaus so besonders, es sind die Proportionen, die Fügung und die Detailverliebtheit, welche diesen Beitrag so glaubwürdig erscheinen lassen. Von zarter Hand und wohl durchdacht spinnt sich eine reiche Ornamentik über die gesamte Gebäudehülle und erfreut wie ein Schmuckstück gerade den Betrachter von außen. Entstanden ist ein klassisch gegliederter Baukörper, innen beleuchtet und möbliert, außen wohl proportioniert von einem Garten umgeben, der vom Leben im Haus erzählt. Man möchte gleich einziehen und vom erhabenen Balkon aus das weihnachtlich-winterliche Treiben in der Nachbarschaft beobachten und genießen.

              

 

PreisträgerSonderpreis Kategorie „Gruppe“

10+1 Arbeiten de Graf-Stauffenberg-Gymnasium

Das schiefe Haus | Das süße Haus | Das kreative Kunstwerk | Dönerbude | Süße Messe im Messeturm | Die verrückten Schokominions | Das verschneite Hotel (als Teil des verrückten Dorfes) | Schneehotel Winterzauber | Das verrückte Haus (als Teil des verrückten Dorfes) | Kevin Haus | Wunderhäuschen (Geschwisterkinder), Flörsheim am Main

Die gesammelten Werke der hier ausgezeichneten Schulklasse kommen jedes für sich mit viel Phantasie, erzählerischem Witz und erfrischender Farbenpracht daher. Allerdings legen diese Arbeiten in der Zusammenschau mit ihren narrativen Querbezüge zwischen den Entwürfen und mit überbordender Ideenvielfalt den Schluss nahe, dass hier ein kreativer Prozess in der Gruppe entstanden ist. Ein Erfindungsfeuerwerk, das sich offensichtlich verselbstständigt und die verwunderlichsten Blüten getrieben hat. Die Jury hat sich in der Hoffnung auf vielversprechenden Architekturnachwuchs entschieden, diese Kraft des kollaborativen Entwerfens auszuzeichnen, die ohne Zweifel ein Erfolgsmerkmal für die zehn plus eins richtig witzigen Ergebnisse gewesen ist.

 

Preisträger Sonderpreis Kategorie „Publikumspreis"

Weihnachtshaus

Familie Irina Stefano, Federica und Fernando Attanasio

Es fällt sofort ins Auge, hier ist dem Handwerk besondere Sorgfalt zu Teil geworden. Aber nicht allein Materialkompetenz und Präzision machen das Weihnachtshaus so besonders, es sind die Proportionen, die Fügung und die Detailverliebtheit, welche diesen Beitrag so glaubwürdig erscheinen lassen. Von zarter Hand und wohl durchdacht spinnt sich eine reiche Ornamentik über die gesamte Gebäudehülle und erfreut wie ein Schmuckstück gerade den Betrachter von außen. Entstanden ist ein klassisch gegliederter Baukörper, innen beleuchtet und möbliert, außen wohl proportioniert von einem Garten umgeben, der vom Leben im Haus erzählt. Man möchte gleich einziehen und vom erhabenen Balkon aus das weihnachtlich-winterliche Treiben in der Nachbarschaft beobachten und genießen. Bilder siehe oben.

 

Preisträger Sonderpreis Kategorie „Making of“-Video

Süße Hafenromantik-Nyhavn

Magdalena Kürner, Natascha Krist, und Dina Sieroka-Matzke, Wiesbaden

Musikauswahl, Songtext, Dramaturgie und rhythmus-bewusster Schnitt des Videos überzeugten hier besonders - das Making-Of-Video der süßen Hafenromantik ist wahrlich Eye-Candy. Darüber hinaus aber legt die dokumentarische Ebene im Film den Entstehungsprozess offen und verrät einige Tricks, die zur detaillierten und naturgetreuen Umsetzung des Stadtausschnittes notwendig waren. Und nicht zuletzt transportiert es auf der emotionalen Ebene auch noch den Spaß am Machen und lädt uns freundlich ein in den Entstehungsprozess – Man wäre einfach gern dabei gewesen!

FILM AB!

 

 

 

Ehrenpreis – für Kreativität, Wortwitz und Identifikation mit dem Lebkuchen-Bau-Wettbewerb

Video TriDominoMulti (ohne Bauwerk) Teil 2

Oliver Schumacher, Imke Krausse, Michael Martin, Thorsten Dorsch, Kathrin Göppel, Nicole Keller, Hamburg

Auch wer das erste Video zum Entwurf des Typenhauses TridominoMulti aus dem Wettbewerb 2023 nicht kennt, bemerkt schon nach wenigen Sekunden: Die sind verrückt auf die beste denkbare Art. Storytelling, technische Qualität, Aufwand, Erfindungsreichtum und nicht zuletzt der ziselierte Wortwitz hatten bereits beim ersten Film den Moderator zu der Aussage genötigt, dies könne man ja wohl genauso eins zu eins im Fernsehen senden.
Dass die Verfasser nun mit dem Sequel wieder teilnehmen und uns ihre Geschichte auf mindestens demselben Niveau weitererzählen, adelt unseren Wettbewerb viel mehr, als wir umgekehrt mit dem Ehrenpreis deren Arbeit zu adeln vermögen. Wir hoffen jetzt natürlich insgeheim auf noch mehr, lehnen uns zurück und genießen:

TriDominoMulti I - die Idee

TriDominoMulti II – jetzt mit Inhalt!

 

 

Termin

Dienstag, 31. Dezember 2024 | 18.00 Uhr

Zentrum Baukultur im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116 Mainz

Veranstalter:

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz

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