Mit ökologischen Baustoffen eine anspruchsvolle Architektur gestalten und zugleich wirtschaftlich konkurrieren? Nach der Begrüßung durch Eva Holdenried, Innenarchitektin und Vorstandsmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, zeigten drei Architekturbüros beim Vortragsabend „Natürlich Bauen“ am 6. Februar, wie das realisiert werden kann.

Das Holzhaus am Hang des Landauer Büros dury et hambsch, präsentiert durch Stephanie Hambsch und Philipp Dury, steht wie schwebend über Erlenbach auf einem Waldgrundstück der Burg Berwartstein gegenüber. Der Topographie angepasst besteht es aus Vollholz der heimischen Douglasie. Die Ausführung erforderte eine hohe Kompetenz im Zimmermannshandwerk. Ganz auf der Höhe der Nachhaltigkeitsdiskussionen ist es theoretisch jederzeit komplett und so gut wie rückstandsfrei rückbaubar. Ebenso zirkulär und somit ohne jede Form von Verbundklebstoffen kommt „Das Hunsrück Haus“ von Daniel Neubauer, Neubauer Architekten + Ingenieure aus Emmelshausen, daher. Es wurde von den Architekten mit einem eigens patentierten Holzbausystem realisiert. Florian Bengert und Lukas Bessai von Curious About Architekten aus Karlsruhe zeigten ein im letzten Jahr fertiggestelltes Einfamilienhaus aus Holz in der pfälzischen Gemeinde Offenbach an der Queich. Der Bau stellt einen Versuch dar, die zeitweise verpönte Typologie des Einfamilienhauses neu zu interpretieren. Mit ihrem experimentellen Ansatz gingen die Architekten eine tiefgehende Auseinandersetzung ein – mit Material, Kontext und gesellschaftlichen Fragen.

Der Abend schloss mit dem Vortrag „Alternative oder alternativlose Baustoffe für die Bauwende“ von Architekt Prof. Gero Quasten vom Fachgebiet „Entwerfen und energieoptimiertes Bauen“ an der Hochschule Mainz. Frage und Antwort standen alle Vortragenden auch noch nach der Veranstaltung, was zeigt, dass diese Projekte sind bei weitem keine Nischenerscheinung sind, sondern eine notwendige und realistische Säule der Bauwende bilden.

Einladung (PDF)