| Wortgeschenke und das Prinzip Sesamstraße

Endlich in den Medien! – Workshop für Baukultur-Aktive

Wie landet man am besten in der Zeitung und welche Ziele und Zielgruppen kann man mit einem Block erreichen – das waren die beiden Kernfragen des Workshops "Endlich in den Medien!" am 30. Mai im Brückenturm Mainz.

Das Zentrum Baukultur hatte die in Rheinland-Pfalz regional aktiven Baukulturinitiativen bzw. deren Akteure sowie die Kammergruppensprecher und ihre Teams dazu eingeladen. Neben zwei Impulsvorträgen standen praktische und konkrete Tipps und Hinweise für ihre Öffentlichkeitsarbeit auf dem Programm.

David Ditzer, Redakteur der Rheinzeitung, berichtete in seinem Impulsvortrag über den Alltag und die Nachrichtenauswahl seiner Redaktion. So sei beispielsweise bei der Einordnung von eingehenden Nachrichten, Pressemitteilungen und Terminankündigungen der Ort das Hauptauswahlkriterium für Veröffentlichungen in der Zeitung. In seinem Tageszeitungs-Workshop "Think local" stand das "Prinzip Sesamstraße – wer, wie was, wieso, weshalb, warum" bei Pressemitteilungen im Vordergrund. Ditzer machte zudem deutlich, wie wichtig neben dem regionalen Bezug die persönliche Relevanz für die Leser sei, hierfür seien konkrete Beispiele vor Ort für ein beispielsweise übergeordnetes Thema sehr hilfreich. Er betonte außerdem: "Wichtige Infos nicht im Anhang verstecken und leicht erfassbare Daten, Fakten oder auch Grafiken an exponierter Stelle in die Nachricht einbauen". Dies sowie das Mitsenden von Fotos erhöhten die Chance auf eine Veröffentlichung sind, so Ditzer. Ohnehin seien Fotos, aber auch Filme in gängigen Formaten hilfreich - auch und besonders für die digitale Ausgabe der Zeitung und weitere crossmediale Verwendungen beispielsweise für Bilderstrecken oder die Facebook-Seite der Zeitung. Allerdings gelte immer: Nicht zu viel, sondern lieber anbieten, weiteres Material zu schicken sowie einen konkreten Ansprechpartner inklusive der Kontaktdaten hierfür zu benennen.

Anke von Heyl, Kunsthistorikerin und Kulturbloggerin, umriss die Chancen zum Austausch über Baukultur in Blogs und die Bedeutung und Funktionsweise von Kommunikation in den sozialen Netzwerken. Von Heyl bezeichnete den Blog an sich als "Landeplatz im Digitalen", mit dem Themen besetzt und viele Multiplikatoren erreicht werden könnten. Dies sei besonders relevant für in Hinblick auf Reichweite, Auffindbarkeit und Meinungsbildung. In ihrem Workshop "Virale Kommunikation" betonte die aktive Bloggerin, wie wichtig die Kontinuität und Ausdauer beim Betreiben eines Blogs sei. „Schnellschüsse sind hier nicht zielführend. Ein Blog muss gepflegt und beispielsweise in Hinsicht auf die Kommentare auch betreut werden“, so von Heyl. Er müsse zudem "Profil haben, authentisch und gerne auch mal emotional" sein, um glaubwürdig zu wirken. Im Workshop ging es außerdem um die grundsätzlichen Ziele und Zielgruppen eines Blogs Eine praktische Fingerübung für Storytelling und blogtypisches Schreiben gab es für die Teilnehmer auch: Sie holten sich bei ihrem Mitstreitern jeweils insgesamt fünf "Wortgeschenke", aus denen sie in ein zwei Sätzen eine kleine "Geschichte" formulieren sollten. So entstand aus den "Wortgeschenken" – Bausünde, Freude, Proportionen, Denkmal und Sommer – der Satz: "Die Freude über die Proportionen des Denkmals überstrahlt die Bausünde und macht den Sommer zum Genuss."

Im Anschluss nutzten die Teilnehmer die Gelegnheit zum Austausch untereinander und für weitere Fragen an die beiden Referenten.

Termin

Dienstag, 30. Mai 2017

Zentrum Baukultur im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116 Mainz

Veranstalter:

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz

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