Der Gesprächsabend "Energetische Umbaukultur ging der Frage nach, wie die Bauherrenschaft gut beraten werden kann, um sinnvoll und effizient sanieren zu können. Die LBS beschäftigt sich seit langem damit, Eigentümerinnen und Eigentümern bei der Sanierung ihrer Immobilie zu unterstützen. Veränderte Nutzungsansprüche und die neuen hohen energetischen Standards sind dabei große Herausforderungen, denn kaum ein Haus gleicht dem anderen.

Nach einer Begrüßung durch Felix Edlich, Abteilungsleiter der Bauabteilung im Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz, gaben Chantal Eich, Architektin aus Berg in der Pfalz, und Martin Bach, Architekt aus Westhofen, Einblicke in ihre sanierten Umbauprojekte. Alexandra May, Journalistin und Immoblienökonomin aus Wiesbaden moderierte die anschließende Gesprächsrunde und diskutierte mit der Architektenschaft, LBS-Vorständin Mai und dem stellvertretenden Abteilungsleiter der Bauabteilung im Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz Marc Derichsweiler.

Marion Mai stellte die hauseigene Energieberatung vor, ein Vermittlungsservice für Kundinnen und Kunden, bei dem die LBS Süd eine passende Energieberatung sucht, den Termin koordiniert, um anschließend die Finanzierung der gewünschten Maßnahmen inklusive aller Fördermöglichkeiten sinnvoll zu planen. Die bundesweite Kooperation mit ihrem Energienetzwerk sowie die Beratung der Kunden möchte sie weiter intensivieren. Durch die angestrebte „Energiewende“ herrsche eine große Verunsicherung in der Bevölkerung, die Bevölkerung sei eingeschüchtert und es bedürfe einer fundierten Beratung und Aufklärung, um aufzuzeigen welche sinnvollen Instrumente im Zuge energetischer Umbaumaßnahmen zur Verfügung stünden, erklärte die LBS-Vorständin.

Doch welche Unterstützung wünschen sich Planerinnen und Planer? Im Fokus stand hier der Bestandsschutz.  Verliert ein Haus seine ursprüngliche Nutzung, seinen eigenen Charakter, gilt das Projekt als Neubau und somit auch andere Anforderungen. Im Bestand sanieren solle aber bestenfalls einfacher, nicht aufwendiger werden, so Architektin und Energieberaterin Chantal Eich.

In den Bauordnungen ist dabei gar nicht alles in Stein gemeißelt. „Nichts was schon gut ist, kann nicht noch besser werden“, ergänzte Marc Derichsweiler diesbezüglich. Denkbar sei beispielsweise, dass zukünftig kleine Umbauten im Einfamilienhausbereich auch baugenehmigungsfrei durchgeführt werden können, so der stellvertretende Abteilungsleiter der Bauabteilung im Ministerium.

Wer sich als Bauherrin oder Bauherr darauf gut vorbereiten möchte, kann sich auch online informieren. Chantal Eich hat gemeinsam mit Experten aus den Fachbereichen, Baurecht, Finanzierung, Architektur sowie einer Baubiologin interdisziplinär an einem Online-Sanierungskurs mitgewirkt. Dieser bündelt erste Informationen und Checklisten, die erste wichtige Grundlagen vermittelt, bevor dann in die Umsetzung und Finanzierung anschließt. Einen Mangel an guten Energieberatungsangeboten und Finanzierungsmöglichkeiten gab es an diesem Abend im Brückenturm dank aller Beteiligten jedenfalls nicht.