Gemeinsam mit Partnern, Freunden und Multiplikatoren blickte das Zentrum Baukultur in die Zukunft

Neues Jahr – bleibende Notwendigkeiten. Wir haben lange Zeit über unsere Verhältnisse gelebt und gebaut. Energie und Baumaterial werden knapper, Lieferkettenprobleme und Energiekrise vermindern die Verfügbarkeit der ohnehin end­lichen Ressourcen. Der Klimawandel legt eine Wende hinsichtlich unserer Bau- und Wirtschaftspraxis nahe. Bestandserhaltung, Kreislaufwirtschaft, sowie erneuerbare Rohstoff- und Energiequellen stehen hoch im Kurs. Es gilt weitere Einsparpotenziale zu identifizieren sowie die Angemessenheit von Ansprüchen grundsätzlich in Frage zu stellen.

Den Auftakt „Blick ins Jahr“ am 10. Januar 2023 eröffneten Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen und Kammerpräsident Joachim Rind. Prof. Dr. Philipp Harms, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Mainzer Universität, gab anschließend inspirierende Impulse aus ökonomischer Perspektive. Auf der Suche nach einer suffizienteren Lebensweise könne es helfen, den eigenen Wohlstand nicht an dem der anderen zu messen. Aber ist das realistisch? Und kann eine Gesellschaft funktionieren bei der die Unersättlichkeit des Einzelnen auf knappe Ressourcen trifft? Gut gemeinte Appelle allein wirken hier kaum, der Mensch begründe die Beibehaltung der eigenen Lebensweise nur zu oft damit, dass sich die Anderen ja auch nicht ändern, erläuterte Harms. Bliebe beispielsweise eine Regulation durch den Staat, er könne Menschen durch Steuern und Obergrenzen zu einer suffizienteren Lebensweise ermutigen oder schlicht zwingen. Doch es sei komplizierter, so Harms, denn ein demokratischer Staat wird im Zweifel durch genau die Menschen geprägt, an denen die Appelle abprallen. Zuversicht gebe aber eine Dynamik bei der sich äußere Impulse, politische Entscheidungen und gesellschaftlicher Wertewandel gegenseitig beeinflussen und im besten Falle auch unterstützen – das ist doch ein Ziel für die kommenden Jahre.

Die gebaute Umwelt kann und muss einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. In der Suffizienz liegt ein besonders Potenzial für eine bessere Zukunft. Doris Ahnen, Finanz- und Bauministerin Rheinland-Pfalz

Auftakt

Doris Ahnen,Finanz- und Bauministerin Rheinland-Pfalz

Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz

Impuls

Prof. Dr. Philipp Harms, Professor für Volkswirtschaft an der Johannes-Gutenberg Universität, Mainz

Moderation und Programmausblick

Annette Müller, Geschäftsführerin der Architektenkammer Rheinland-Pfalz