| Klimaadaptive Stadt | Gesprächsabend

Die Ausstellung „Lebenswerte Stadt“ zeigte eine Reihe gelungener Beispiele von Architektur und Städteplanung in Dänemark und fokussierte vornehmlich Projekte außerhalb der größten Städte. Das Thema „Stadt am Wasser“ stand im Mittelpunkt der Begleitveranstaltung am 14. Mai 2024, zu der Klaus-Dieter Aichele, Vorstandsmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, begrüßte.

Nicht erst seit der Katastrophe im Ahrtal ist deutlich geworden, dass auch in Rheinland-Pfalz der Umgang mit Wasser – seien es Flüsse, Starkregenereignisse aber auch Dürreperioden – einer neuen Betrachtung bedarf. Die Reaktion auf Situationen mit zu viel oder zu wenig Wasser muss zuerst im öffentlichen Raum stattfinden. Entsiegelung, Durchflutbarkeit, Rückhaltung aber auch Baugrund-Ertüchtigung sind nur einige der Stichworte, die in diesem Diskurs an Bedeutung gewinnen.

Nach Vorträgen von Elisa Michel-Karacic vom Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen Rheinland-Pfalz, stellte Lena Flamm, Landschaftsarchitektin, bgmr Landschaftsarchitekten GmbH Berlin, das Projekt „Holstenfleet“ in Kiel vor, welches eine Auszeichnung beim Deutschen Städtebaupreis 2023 erhielt. Im Bereich der Holstenbrücke befand sich anstelle eines historischen, die Altstadt umgebenden Wasserarms eine sechsspurige Straße. Diese Wasserverbindung wurde mit dem Holstenfleet wiederhergestellt. Die Planung wurde von einem intensiven Bürgerbeteiligungsprozess begleitet. Durch den Holstenfleet konnten wichtige Impulse zur weiteren Entwicklung der Kieler Innenstadt gesetzt werden.

Tore Banke von Third Nature aus Kopenhagen stellte eine Reihe eindrucksvoller Architektur- und Städtebauprojekte vor. Auf die Herausforderungen unserer Zeit – sei es Massenmigration, Mobilitätswende oder der Klimawandel – könne man nur reagieren, indem die Beziehung zwischen den Ressourcen des Planeten und unserem Konsum ausgewogener gestaltet sei, so Tore Banke. Third Nature betrachtet Städte und Natur in der Projektentwicklung also nicht als Gegensätze, sondern als Voraussetzungen füreinander, die zur nötigen Veränderung beitragen. Alle Projekte sind mit einer Gesamtarchitektur-, Landschafts- und Planungsgeist entwickelt, so dass sich die einzelnen Gebäudeteile bereichern und gemeinsam zu einem starken und nachhaltigen Ganzen beitragen. Kurz gesagt, es sind Projekte, die an das Leben angepasst sind, nicht umgekehrt. Inspiration auf ganzer Linie.

 

EINLADUNG (PDF)

 

Termin

Dienstag, 14. Mai 2024 | 18.30 Uhr

Zentrum Baukultur im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116 Mainz

Veranstalter:

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz

Kooperationspartner:

LBS Landesbausparkasse Süd

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