| Mutter, Muse und Frau Bauhaus

Die Frauen um Walter Gropius | Vortrag und Lesung

„Fangen wir mit der Frau an, mit der alles begonnen hat“, so eröffnete Dr. Ursula Muscheler am 28. November 2019 die Lesung aus ihrem Buch „Mutter, Muse und Frau Bauhaus“ im Zentrum Baukultur. Sie gab Einblicke in die Beziehungen von Walter Gropius zu seinen klugen, gebildeten und tatkräftigen Gehilfinnen – allem voran zur Mutter Manon Gropius, gefolgt von Alma Mahler, Lily Hildebrandt, Maria Benemann und Ise Gropius. Nach der Begrüßung durch Kammerpräsident Gerold Reker beleuchtete Prof. Dr. Regina Stephan, Leiterin des Architekturinstituts der Hochschule Mainz, die Rolle und das Schicksal der Frauen weiterer Bauhausmeister und ihren Beitrag zu deren Werken, vor allem aber den wenig fortschrittlichen Umgang mit weiblichen Studierenden der modernen Schule. „Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die Chance und Rolle der Frau in der Architektur“, erklärte Stephan. Frauen brauchten damals nach der Eheschließung die Zustimmung des Ehemannes, um Geld zu verdienen. Doch auch heute ist das Thema immer noch topaktuell. Im Schnitt sind nur ein Viertel der Professorenstellen von Frauen belegt. Wo sind die Architektinnen des 20. Jahrhunderts, die Büros leiteten und Führungspositionen übernehmen? Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau, sagt der Volksmund. So stand Gropius zwar durch die Lesung seiner Briefe im Mittelpunkt. Dies aber im Grunde nur, da die Briefe der Frauen an ihn nicht archiviert wurden und man ohne seine Zeilen nichts vom Einfluss dieser Frauen auf die großen Architekten jener Epoche erfahren hätte.
 

Termin

Donnerstag, 28. November 2019

Zentrum Baukultur im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116 Mainz

Veranstalter:

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz

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