| Ausstellung Sparkassen Denkmalpreis 2015

Die Ausstellung zeigt die Gewinner des dritten Sparkassen Denkmalpreises Rheinland-Pfalz.

Die beim Sparkassen Denkmalpreis Rheinland-Pfalz 2015 ausgezeichneten Preisträger werden vom 1. bis zum 18. Dezember 2015 mit einer Ausstellung im Mainzer Zentrum Baukultur vorgestellt. Anlässlich der Eröffnung am 1. Dezember widmete sich eine Diskussionsrunde den drei Preiskategorien "Wohnen im Denkmal, unbewohntes Denkmal und herausragendes Engagement in Sachen Denkmalpflege".

Mit dem Ziel, das besondere Engagement für das baukulturelle Erbe unseres Landes ins Blickfeld zu rücken, eröffnete die Ausstellung zum Sparkassen Denkmalpreis 2015 im Zentrum Baukultur im Mainzer Brückenturm. Die Ausstellung stellt das breite Spektrum der preisgewürdigten Baudenkmale vom kleinen Fachwerkhaus über die prächtige Jugendstilvilla bis zur ehemaligen Synagoge oder dem gründer-zeitlichen Postgebäude

Ernst Wolfgang Eichler, Vizepräsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, freute sich anlässlich der Ausstellungseröffnung mit Manfred und Susanne von Oettingen, Richard Keuler und Erika Friderichs gleich drei Preisträger der landesweiten Auszeichnung vor Ort begrüßen zu können. Eichler betonte: "Die Ausstellung zeigt, wie vielfältig und ambitioniert der Einsatz für die Denkmalpflege in unserem Land ist und welch hervorragende Ergebnisse herausragendes Engagement erzielen kann."

Mit der Sanierung des über 400 Jahre alten Schlösschen Hildenbrandseck in Neustadt an der Weinstraße hatte die Familie von Oettingen vorbildlich unter Beweis gestellt, wie sich ein Baudenkmal wiederbeleben lässt und welch besondere Wohn- und Lebensqualität realisierbar ist. Dafür wurde er in der Kategorie LBS-Preis Wohnen im Denkmal ausgezeichnet.

Preisgekrönt ist auch die Ehemalige Synagoge in Niederzissen, die 1840/41 errichtet und in der Reichspogromnacht zerstört wurde. Nach Jahren des Verfalls kauften die Mitglieder des örtlichen Kultur- und Heimatvereins Niederzissen das Gebäude und stellten in 1500 Stunden ehrenamtlicher Eigenleistung das ehemalige Gebetshaus wieder her. Dabei entdeckten sie in dem schlichten Saalbau einen Schatz jüdischer Hinterlassenschaften: "Die gefundenen Fragmente von Thorarollen, Gebetbücher und profane Gegenstände des Judentums sind heute in einem Museumsraum ausgestellt“, berichtete Richard Keuler vom Kultur- und Heimatverein Niederzissen.

Ein Sonderpreis für herausragendes ehrenamtliches Engagement in der Denkmalpflege wurde, unter dem Vorsitz von Erika Friderichs, dem Mainzer Denkmal-Netzwerk verliehen. Unter diesem Namen schloss sich 2004 eine Gruppe engagierter, in Politik und Wirtschaft gut vernetzter Mainzer Bürger und Akteure zusammen. Die wichtigsten, durch das Netzwerk unterstützten Restaurierungen sind die Fassade des Hauses "Römischer Kaiser", Liebfrauenplatz 5, die Verwaltungsgebäude des Gutenberg-Museums sowie fast alle Rheintore am Rheinufer. Schwerpunkt der vergangenen Jahre bis heute ist die Förderung der aufwändigen Fassaden-Restaurierungen am Kurfürstlichen Schloss.

"Die Preisträger sind mit ihrem hohen persönlichen Einsatz Vorbilder für den Erhalt von Denkmalen in unserem Land", betonte Thomas Metz, Generaldirektor Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, in der Diskussion. "Die vielen guten Beispiele regen die wichtige Auseinandersetzung mit dem Thema Denkmalpflege an und belegen, wie bedeutend sie für unsere historische Baukultur ist. LBS-Vorstandsmitglied Uwe Wöhlert sagte: "Die fachgerechte Erhaltung eines Denkmals erfordert ein hohes Maß an Besonnenheit und Engagement. Das schmucke Schlösschen Hildenbrandseck zeigt: Der gemeinsame Einsatz von privatem Bauherrn, Handwerkern, Architekt und Denkmalpflegern hat sich gelohnt. Das schwer beschädigte Renaissance-Gebäude aus dem 16. Jahrhundert erfüllt heute modernste Wohnansprüche". Das bestätigte auch Edda Kurz, selbst Jurymitglied bei der Preisauswahl, und ergänzte: "Bei der behutsamen Modernisierung im Denkmal ist der Architekt wertvoller Berater, der kreative Lösungsmöglichkeiten aufzeigen kann. Denn vielfach erlaubt nur die behutsame Integration einer zeitgemäßen Nutzung den Erhalt".

Hintergrund
Unter dem Motto "Auf Geschichte bauen" hatten der rheinland-pfälzische Sparkassenverband, die LBS Landesbausparkasse Rheinland-Pfalz und die Generaldirektion Kulturelles Erbe die einzige landesweite Auszeichnung für denkmalpflegerisches Engagement im Jahr 2010 ins Leben gerufen. Bei der Preisverleihung 2015 wurden sechs Preise, dotiert mit insgesamt 15.000 Euro, sowie sechs Anerkennungen und ein Sonderpreis vergeben, die eine Fachjury aus 80 Einreichungen ausgewählt hatten. Die Ausstellung zum Sparkassen Denkmalpreis wird durch ganz Rheinland-Pfalz touren.
 

Die Ausstellung ist im Brückenturm Mainz zu sehen vom 1. bis zum 18. Dezember 2015, Mi–Fr, 14–18 Uhr.

Einladung (PDF)

Pressemitteilung (PDF)

Termin

Dienstag, 01. Dezember 2015

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116 Mainz

Veranstalter:

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz und LBS Landesbausparkasse Rheinland-Pfalz

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