| Wohnen, Glück und Heimat

Präsentation und Talk zu den Zusammenhängen zwischen Wohneigentum, dem Glücksgefühl der Besitzer, der regionalen Verbundenheit und dem gesellschaftlichen Engagement

Mainz. Das Glück liegt in den eigenen vier Wänden – tatsächlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Wohneigentum und dem Glücksgefühl der Besitzer. Ebenso hängen regionale Verbundenheit und gesellschaftliches Engagement von der eigenen Wohnsituation ab. Das ist das Resümee der Veranstaltung "Wohnen, Glück und Heimat", zu der die LBS Landesbausparkasse Südwest und das Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz am 17. Mai in den Brückenturm Mainz eingeladen hatten.

"Das Themenfeld Wohnen betrifft nicht nur ein elementares Grundbedürfnis, sondern ein soziales Gut, das sich selbstverständlich auf ein gutes gesellschaftliches Miteinander auswirkt. Für die Landesregierung ist der soziale Wohnungsbau in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen Bündnispartnern deshalb ein zentrales Thema", so Doris Ahnen, Finanz- und Bauministerin Rheinland-Pfalz, in ihrer Begrüßung.

Prof. Dr. Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim stellte die von der gemeinnützigen LBS Stiftung Bauen und Wohnen beauftragte Studie "Macht Wohneigentum glücklich? – Glück, regionale Verbundenheit und ehrenamtliches Engagement in Deutschland" vor. Sie belege, dass Wohneigentum ein wesentlicher Glücksfaktor für die Menschen sei. "Die Studie hat gezeigt: Wohneigentümer sind mit ihrer aktuellen Wohnsituation zufriedener und auch allgemein glücklicher als Mieter", so Prof. Brettschneider.

Die anschließende, von Alexandra May moderierte Gesprächsrunde "Wohnen, Glück und Heimat" diskutierte über die Erkenntnisse und Rückschlüsse bezüglich der Wohnsituation. Wie stark sich das Wohlfühlen im eigenen Wohnumfeld auf die regionale Verbundenheit und das gesellschaftliche Engagement auswirkt, war ein weiterer Schwerpunkt.

"Die Studie legt dar, dass das persönliche Glücksbefinden von vielfältigen Faktoren abhängt, eins aber wird deutlich: Ein wichtiger Baustein ist dabei das Zuhause – die persönlich gestaltbaren, bezahlbaren und die Selbstbestimmung stärkenden vier Wände", so die rheinland-pfälzische Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen.

Uwe Wöhlert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der LBS Landesbausparkasse Südwest, zog ähnliche Schlüsse: "Auf die Frage, woran sich 'Heimat' für sie festmache, nannten 80 Prozent aller Befragten ihr Zuhause. Wer an seinem Wohnort verwurzelt ist, plant längerfristig und ist auch eher bereit, sich dort gesellschaftlich zu engagieren. Wir sind also auf dem richtigen Weg, wenn wir die Schaffung von selbstgenutztem Wohneigentum fördern und die Rahmenbedingungen verbessern." So könne die Glücksstudie auch wichtige Erkenntnisse für private Bauherren ebenso wie für Kommunen, Planer oder Bauträger liefern.

Prof. Dr. Frank Brettschneider bestätigte den Zusammenhang: "Wir haben herausgefunden, dass sich Wohneigentümer stärker mit der Region verbunden fühlen, sich mehr um das Geschehen in ihrem Wohnumfeld kümmern und sich stärker ehrenamtlich engagieren. Daher kann man sagen, dass dieses individuelle Glücksgefühl auch positiv in die Gesellschaft wirkt."

Dass das Glücksgefühl auch auf den Mietwohnungsbau übertragen werden könne, ja müsse, machte Gerold Reker, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, in der Gesprächsrunde deutlich: "Statt hier auf die bloße Quadratmeterzahl zu achten, müssen intelligente Zuschnitte der Wohnungsgrundrisse und die Nutzungsqualität im Vordergrund stehen." Für eine positive Haltung gegenüber der eigenen Wohnsituation seien zudem die Gestaltung und Qualitäten der Freiräume ebenso essentiell wie eine ausgewogene Mischung der Bewohnerstrukturen und Eigentumsverhältnisse innerhalb der Quartiere, so Reker.

"Heimat hat mit anderen zu tun, mit Gemeinschaft", fasste Dr. Katja Schupp, Leiterin des Projekts "Wir sind Heimat" und Autorin des gleichnamigen Kurzfilms, ihre Einschätzung zusammen und führte weiter aus: "Heimat mag ein sehr individuelles Gefühl sein, aber das Wir-Gefühl ist es, was für die meisten Menschen einen Ort zu einer Heimat macht. Wenn diese Menschen dann im Zusammenwirken diesen Ort auch räumlich gestalten, dann kann wirklich etwas ganz Besonderes entstehen."

Einig waren sich die Teilnehmer der Gesprächsrunde darin, dass die positiven Auswirkungen der jeweiligen Wohnsituation auf das gesellschaftliche Zusammen-leben und das Engagement als ein wichtiger Aspekt für die Entwicklung der Gesellschaft insgesamt verstanden und gefördert werden müssen.

Hintergrund
Die Studie "Macht Wohneigentum glücklich?" war 2014 im Auftrag der LBS Stiftung Bauen und Wohnen erstellt worden. Im Jahr 2016 untersuchte die Universität Hohenheim noch einmal gezielter den Zusammenhang zwischen Glück, Wohneigentum, regionaler Verbundenheit und gesellschaftlichem Engagement.

Einladungskarte (PDF)

Zur Pressemitteilung

Termin

Mittwoch, 17. Mai 2017

Zentrum Baukultur im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116 Mainz

Veranstalter:

Zentrumbaukultur Rheinland-Pfalz

Kooperationspartner:

LBS Landesbausparkasse Südwest

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