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I Walked Those Streets and Found Nothing but Signs

I Walked Those Streets and Found Nothing but Signs

Ein neues Publikum, eine neue Schnittstelle zwischen dem Zentrum Baukultur und der Kunst, aber auch der Stadtgesellschaft wurde in Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule Mainz gefunden. Das sei eine positive Entwicklung, betonte Architektin und Vizekammerpräsidentin Edda Kurz im Rahmen ihrer Begrüßung zur Ausstellungseröffnung „Urban Tales“ am 5. November 2024.

Eine Stadt und der sie umgebende Raum, auf dem der Fokus der Ausstellung liegt, wird erst durch das Durchschreiten, das Flanieren, wirklich erfahrbar. „Resträume und Ecken, die nicht bewirtschaftet sind, können sehr wertvoll sein und die Energie einer Stadt ausmachen“, so Kurz.

Doch schenken wir meist genau diesen unbeachteten Räumen der Stadt nicht die ihnen gebührende Aufmerksamkeit, bevorzugen das Geplante, das perfekt Gestaltete. Nach der Begrüßung durch Björn Drenkwitz, Kunsthochschule Mainz, zeigte Boris Sieverts durch Fotoaufnahmen, wie er diesen Raumsequenzen begegnet. Er stellt durch ausgefeilte Raumfolgen landschaftliche Zusammenhänge für ansonsten als extrem disparat geltende Umgebungen her und führte das Publikum durch die Grauzonen unserer Ballungsräume – von wunderschönen bis hin zu extremen Stadträumen.

Mit seinem Büro „Büro für Städtereisen“, ist er Spezialist für die etwas anderen Touren und zeigt vor allem abseitige Stadträume wie Messeplätze, Autobahnkreuze, unerreichbare Einfahrten und abkürzende Trampelpfade. „Man kann nur dort erfahren, wie eine Stadt wirklich ist. Das Zentrum ist lediglich die gute Stube, in der die Stadt zeigt, wie sie gerne wäre.“ sagt Sieverts über seine ein- und mehrtägige Touren, in denen das Image einer Stadt teilweise bis zur Unkenntlichkeit relativiert wird.

An diese etwas andere Art, eine Stadt zu erfahren, sie vielleicht sogar besser verstehen zu können, knüpfte die zeitgenössische Kunstausstellung an. Sie ging der Frage auf ästhetische Art und Weise nach, wie wir die Stadt und den Raum erleben, der uns umgibt. Künstlerin Berit Jäger begleitete die Studenten der Fotografieklasse von Judith Samen bei der Fertigung ihrer Arbeiten und stellte diese am Abend der Eröffnung vor. Sie eröffneten neue Perspektiven und schärfte den Blick dafür, eine Stadt individuell wahrzunehmen und sich auf das Erleben selbiger zu konzentrieren. Die Resträume des Brückenturms wurden durch das kunstvolle Arbeiten mit dem Raum ebenfalls hinterfragt und neu beleuchtet. Eine wirklich nachhaltige Bereicherung!

 

Termin

Dienstag, 05. November 2024 | 18.30 Uhr

Zentrum Baukultur im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116 Mainz

Veranstalter:

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz

Kooperationspartner:

Kunsthochschule Mainz

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