| Wohnquartiere stärken

Vortrags- und Gesprächsveranstaltung "Quartiere stärken – Qualität bauen"

Attraktive Wohnstandorte sind gefragt. Doch wie gelingt es, sowohl bei neuen als auch bei gewachsenen Quartieren die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen? Neben den Wohngebäuden selbst spielt dabei vor allem die planerische Qualität und architektonische Umsetzung beispielsweise von Infrastruktureinrichtungen wie Freiflächen, Kindertagesstätten oder Quartierszentren eine wichtige Rolle. Dazu fand am 16. Juni im Zentrum Baukultur eine Vortrags- und Gesprächsveranstaltung mit dem Titel "Quartiere stärken – Qualität bauen" statt, die sich mit den Voraussetzungen für eine gelungene Quartiers- und damit Wohnstandortentwicklung befasste.

In ihrer Begrüßung betonte die rheinland-pfälzische Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen, dass Quartiersentwicklung disziplinübergreifend verstanden werden müsse und dabei sozialen und infrastrukturellen Einrichtungen eine ebenso hohe Bedeutung zukäme wie dem Wohnen. Auch legte sie wert auf die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen: "Baukultur schafft Qualität und ist viel mehr als reine Ästhetik. Der partizipative Anspruch schafft Identität. Aktive Beteiligung wird die Bewohner nicht nur untereinander verbinden, sondern auch mit der gebauten Umgebung. Ein Ziel muss sein, gemeinsam zu überlegen, was im Quartier benötigt wird, um allen Belangen gerecht werden zu können."

Prof. Thomas Zimmermann, Jury-Vorsitzender beim Kitapreis NRW 2014, stellte den Preis vor, der in einer begleitenden Ausstellung im Brückenturm gezeigt wurde. Dabei bezeichnete er Kindertagesstätten als "kleinstmögliche Gebäude mit größtmöglicher Öffentlichkeit". Dietmar Kurz, Geschäftsführer der WBG Wohnungsbaugesellschaft Neustadt an der Weinstraße, stellte in seinem Vortrag die Entwicklung des Neustädter Quartiers Branchweiler vor. Dieses habe sich durch bauliche, aber auch infrastrukturelle und integrative Maßnahmen von einem "Brennpunkt" zu einem Quartier entwickelt habe, auf das die Bewohner stolz seien.

Eine kurze Präsentation der Kindertagesstätte "Kinderplanet" im Neuwieder Stadtteil Heimbach-Weis durch den Architekten Holger Zimmermann leitete die anschließende Gesprächsrunde ein, an der neben der Ministerin auch Kammerpräsident Gerold Reker sowie der Trierer Baudezernent Andreas Ludwig teilnahmen. In dieser wurden unter anderem Konzepte für die Anpassung bestehender Quartiere an aktuelle und zukünftige Anforderungen und die Stärkung des Wohnungsbaus jenseits des hochpreisigen Segments diskutiert. Gerold Reker betonte in der Runde, dass bereits bei der Konzeption von Neubauten aber auch Umbauten mehr Flexibilität gefordert sei. "Wir müssen in unserer Überlegungen von Anfang an auch die Nachnutzung oder auch eine Zweitnutzung integrieren", so Reker.

Die Ausstellung "Kitapreis NRW 2014 – Große Architektur für die Kleinsten" zeigte ausgezeichnete Neubauten, Maßnahmen an bestehenden Bauten und Außenanlagen von Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen. Der Preis war erstmalig durch das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen vergeben worden.

Termin

Dienstag, 16. Juni 2015

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116

Veranstalter:

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116

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