04.12.2020 | Kaiserslautern Land

Das älteste Wohnhaus im Ort

"Wenn ich's mache, dann richtig", nahm sich Alexander Mock im Juli 2018 vor, als er in den Besitz des Fachwerkhauses in der Münchhofstraße kam. Jetzt ist die Umnutzung und vorbildliche Sanierung des langjährigen Wohnhauses abgeschlossen.

Seit etwa zweieinhalb Jahren gehört das Fachwerkhaus in der Münchhofstraße in Hochspeyer Alexander Mock. Bekannt mit dem Haus ist der 50-jährige aber schon länger – 1995 war er mit seinem Studium zum Bauingenieur fertig und suchte für seine Diplomarbeit ein Thema. Seine Eltern hatten das denkmalgeschützte Haus ein Jahr zuvor gekauft und brauchten jemanden für die Bauaufnahme und Schadensdokumentation. Kurzerhand entschied er sich, das Haus zum Thema seiner Diplomarbeit zu machen. „Und 25 Jahre später setze ich sie fort.“
Während der Sanierungsarbeiten hat sich der Bauherr auch mit der Geschichte des 1736 erbauten Hauses beschäftigt. „Es ist das nachweislich älteste im Ort“, sagt er.
Im Zuge der Sanierung hat der Bauingenieur einiges verändert. „Ein Großteil der Fachwerkfassaden musste erneuert werden“, erzählt Alexander Mock. Dabei wurden die Gefache mit Lehmsteinen ausgemauert und die Innenflächen mit zwei Zentimeter Lehm überputzt. Auf die Installation der Wandheizung kamen noch einmal vier Zentimeter Lehm. Die Verwendung von Lehm als Baustoff ist eine sehr alte und vor allem ökologische Art, das Holz trocken zu halten.
"Ich hatte zuletzt immer mal wieder Freunde zu Besuch und die sagen ganz oft, in dem Haus sei ein sehr angenehmes Wohnklima", berichtet Alexander Mock. Lehmputz ist dampfdurchlässig und wirkt somit regulierend auf Wärme- und Feuchtehaushalt. Langfristig soll das frisch sanierte Haus als Ferienhof sowie Event- und Kulturhaus dienen, aktuell nutzt Alexander Mock es vor allem als Homeoffice.
Viele schrecken vor dem Kauf und der Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden zurück, weil sie sich nicht mit den Vorschriften der Behörden auseinandersetzen wollen und Einmischung befürchten. Alexander Mock hat solche Erfahrungen nicht gemacht: „Ich habe ziemlich viel freie Hand gehabt.“ Es habe immer mal wieder Besuche, Telefonate und den Austausch von Fotos gegeben, aber ihm seien nie Steine in den Weg gelegt worden.
Alexander Mock arbeitet inzwischen nicht mehr ausschließlich als Bauingenieur. Als ÖPNV-Referent bei der Stadt Ludwigshafen hat er überwiegend mit kaufmännischen und juristischen Themen zu tun. „Dank diesem Projekt hier habe ich mich mal wieder wie ein Bauingenieur gefühlt, das war wirklich schön.“

Das älteste Wohnhaus im Ort (PDF)

Text: David Kulessa

Zurück