Griff nach den Sternen
Alexander Wurster übernahm 2010 das Hotel Schillerhain in Kirchheimbolanden von seinen Eltern, baute es aus und verpasste ihm - gemeinsam mit seinem Bruder, dem Architekten Steffen Wurster - ein neues Design. Mit Erfolg: Der Modernisierung und Erweiterung verdankt das Hotel seinen vierten Stern.
„Der Landgasthof, das war einfach nicht ich. Mir schwebte ein modernes Business- und Tagungshotel mit ruhigem Lernumfeld vor. Da kam mein Bruder ins Spiel, der Architekt ist“, erinnert sich Alexander Wurster. Wichtigste Vorgabe an seinen Architekten: Natur, Mensch und Arbeit miteinander in Einklang zu bringen. „Wir haben viel diskutiert, nächtelang über den Plänen gesessen. Das hat uns noch enger zusammengeschweißt. 2014 stand das Konzept. Dann mussten wir noch eine Bank finden, die mitmacht“, berichtet Wurster schmunzelnd. Der Spatenstich erfolgte Ende 2015, kein Jahr später wurde der 4.500 Quadratmeter große Anbau eröffnet. „Bis zu 60 Handwerker waren zeitgleich im Einsatz, denn wir hatten nur ein schmales Zeitfenster und der Anbau musste bei laufendem Hotelbetrieb realisiert werden. Und welcher Gast übernachtet schon gerne neben einer Baustelle?“, so Wurster. Die Dimensionen des knapp 7 Millionen Euro teuren Bauprojektes: Es wurden rund 150 Tonnen Stahl, 1.500 Kubikmeter Beton, 170 Meter Betonstützen, fast 1.000 Meter Trockenbauwände und 29 Kilometer Kabel verbaut. Der geradlinige, viergeschossige Erweiterungsbau umfasst im Erdgeschoss 12 Konferenz- und Veranstaltungsräume für bis zu 200 Personen, Lobby und Hotelbar, im 3. Obergeschoss ein 600 Quadratmeter großes Natur-SPA mit großzügiger Dachterrasse sowie 40 zusätzliche Doppelzimmer. Darüber hinaus ließ der Hotelier auch das Stammhaus sanieren und modernisieren: „Damit sich das Design wie ein roter Faden durch das gesamte Haus zieht.“
Mit der Natur in Einklang
Das Hotel liegt wie eine Insel eingebettet in den Schillerhain Park. Riesige Fensterfronten geben den Blick in die atemberaubende Landschaft frei - sowohl von den Hotelzimmern, als auch von den Tagungsräumen aus, die jeweils über einen direkten Ausgang ins Freie verfügen. „Ein Bauprojekt dieser Größenordnung war für einen Jungunternehmer wie mich ein mutiger Schritt. Doch die Investition hat sich gelohnt. Die moderne, zeitlose Architektur, die einen gewisses Großstadtflair mitten in der grünen Natur versprüht, hat maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Innerhalb weniger Jahre konnten wir uns unter den Top 20 Tagungshotels in Deutschland positionieren“, so das positive Resümee von Alexander Wurster.
Text: Lena Pröhl
„Wir sind Heimat“ informiert regelmäßig über regionales Bauen, moderne Architektur, Leben auf dem Land und die Menschen, die dahinter stehen. Die Reihe wird herausgegeben von der Stiftung Baukultur Rheinland-Pfalz mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums der Finanzen Rheinland-Pfalz.
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