20.09.2016

"Heimat ist für mich..."

über die Förderung regionaler Baukultur

Mainz: Das Projekt „Wir sind Heimat“ zur Förderung regionaler Baukultur, getragen von der Stiftung Baukultur Rheinland-Pfalz, gefördert durch das Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz“, möchte das „Wir-Gefühl“ in den Orten des Landes stärken, so Ministerin Doris Ahnen. „Das Regionale aufspüren, das Besondere erkennen und gutes Bauen den Menschen vor Ort näher bringen“, seien die Ziele der Initiative.

Hinter dem Titel „Wir sind Heimat“ stehen regelmäßige Baukulturnachrichten in Amts- und Gemeindeblättern in ländlichen Regionen von Rheinland-Pfalz, die von einem freien Journalistenteam erarbeitet werden. Journalistin und Autorin Dr. Katja Schupp steht am Kopf des Teams und moderierte den Informationsabend im Zentrum Baukultur. Nach rund 50 Baukulturnachrichten sei die Veröffentlichungsreihe „Wir sind Heimat“ so bekannt, dass jeder sein Haus dort gerne veröffentliche.

Die Verbandsgemeinde Rheinböllen ist eine von acht Verbandsgemeinden, die am Projekt „Wir sind Heimat“ von der ersten Stunde an mit dabei ist. Zwei Seiten Baukulturnachrichten werden monatlich dafür freigehalten. Arno Imig, Verbandsbürgermeister, war zur Abendveranstaltung gekommen, um von seiner Motivation mitzumachen, zu berichten. „In Zeiten des demografischen Wandels und rückläufiger Einwohnerzahlen in den Ortsgemeinden, muss man jungen Menschen und Familien zeigen, dass man auch auf dem Dorf modern wohnen kann“, so Imig. Gute Beispiele vom Erhalt und Umbau historischer Gebäude in den Ortskernen steigere die Aufmerksamkeit für die Qualitäten der heimischen Baukultur.

Eine Erfolgsgeschichte aus Alpenrod im Westerwaldkreis zeigte, was Baukultur bewirken kann. Der Neubau der Freiwilligen Feuerwehr hat hier zu einem neuen Zulauf zur Jugendfeuerwehr geführt, so dass sie heute mit 21 Kinder- und Jugendlichen die größte im Landkreis ist. "Mit dem Bau sind wir unkonventionelle Wege gegangen", so der Leiter der Bauverwaltung Björn Oettgen. Das Projekt startete mit einer Ideenwerkstatt, danach waren 10 Architekturbüros zum Ideenwettbewerb eingeladen, unter denen sich Torsten Boldt mit seinem klaren, einfachen Gebäude "mit Symbolkraft" durchsetzen konnte. Das Ehrenamt gelte es in ländlichen Regionen besonders zu stärken. Das neue Feuerwehrgerätehaus mit einer Fahrzeughalle wertschätzt damit das Engagement der Menschen.

Highlight des Abends war die Präsentation des zugehörigen Imagefilms "Wir sind Heimat", der im Nationalpark Hunsrück-Hochwald gedreht worden ist. Eine Vorstellung von Menschen aus der Region – immer im Bezug zu besonderer Architektur – endet jeweils mit einem ganz persönlichen Statement "Heimat ist für mich…".

Mit der abschließenden Gesprächsrunde aller Beteiligten ging es noch einmal um den schwer zu fassenden Begriff Heimat und seinen Bezug zur Baukultur. Für Gerold Reker, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, ist die baukulturelle Heimat ein Konglomerat aus Umwelt und Raum, aus intakter Landschaft, gefassten Ortsbildern, wertgeschätzter historischer Baukultur und neuem Bauen, das auf die regionalen Besonderheiten Bezug nehme, Räume, in denen man sich wohl fühle.

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