| Werkbericht Kunsthaltestelle LEIZA | Banz von Rosen

Warten im Kopf einer liegenden Göttin

Im Rahmen der Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau“ berichtete Nicolai von Rosen von der Kunsthaltestelle am neuen Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA). Gemeinsam mit Jonathan Banz hatte er den Wettbewerb für sich entscheiden können. Ein Entwurf, der sich etwas abseits der ausgeschriebenen Flächen positionierte: Die Idee einer neue Bushaltestelle als Skulptur, als Zeichen am Innenstadteingang und als Adresse der Institution, überzeugte die Wettbewerbsjury. Mittlerweile ist sie in Betrieb und sie wird sehr gut angenommen. Der Prozess jedoch, ausgehend von der künstlerischen Grundhaltung des Duos, über viele Entwurfsschritte an virtuellen und physischen Modellen, über zahlreiche Planungen und die Koordinierung der beteiligten Gewerke bis hin zur Umsetzung des Betongusses war alles andere als trivial. Die jahrelange Arbeit auf dem Weg zum fertigen Kunstwerk füllte den Abend als mit vielen Bildern illustrierte Erzählung. Nach der Begrüßung durch Sabine Groß, die als Referentin im Ministerium der Finanzen die Ausschreibung des Wettbewerbs verantwortet hatte, erläuterte Nicolai von Rosen zunächst anhand des Projektes „Schulbaum“ die kontextuelle Herangehensweise. Hier hatten Banz von Rosen eine Betonstütze in der Pausenhalle eines Schulneubaus in Dachau als Baumstamm überformt. Als ungleich komplexer erwiesen sich die Herstellung der Schalungsform des Venuskopfes für die Haltestelle. Die enge Kooperation mit der ausführenden Firma, der Karrié Bau GmbH, führte letztlich aber zum Erfolg – wurde jedoch erst beim Ausschalen sichtbar: Glatt und präzise drückt sich das Antlitz der Göttin im hellen Beton ab und fasziniert heute in unterschiedlichen Lichtstimmung immer wieder auf Neue. Zum Abschluss des Vortrags befragte Nicolai von Rosen noch die beteiligten Mitarbeiter der Karrié Bau GmbH nach ihren Eindrücken. Abteilungsleiter Michael Finger, der die Baustelle von Beginn an betreute, fand dabei seinen ganz eigenen Zugang zum Werk: „Das war das erste Mal, dass ich ein Kunstwerk auf Anhieb verstanden habe“.

 

 

 

Termin

Dienstag, 08. Oktober 2024 | 18.30 Uhr

Zentrum Baukultur im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116 Mainz

Veranstalter:

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz

Kooperationspartner:

Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz

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