| Ausstellung | Das Urbane im Peripheren

Der Europäische Architekturfotografie-Preis architekturbild 2021

architekturbild 2021 – Auf der Suche nach Urbanität in der Peripherie

Vom Konzerthaus im bayrischen Wald über die Hühnerfabrik in der Prärie bis zum Bauboom türkischer Moscheen – Peripherie bietet Interpretationsspielraum. Der diesjährige 1. Preisträger, Fotograf Oliver Heinl aus Rednitzhembach, sprach am 9. Juni 2022 zur Ausstellungseröffnung im Brückenturm über seine ganz eigene Suche nach dem Urbanen in der Peripherie. Er betrachtete nicht die Architektur im engeren Sinne, sondern die Wirkung, die Architektur von Großstädten im ländlichen Raum entfalten kann und hielt die nächtliche urbane Lichtverschmutzung ausdruckstark in seiner Bildserie fest.

Zuvor begrüßte Thomas Dang, Architekt und Vorstandsmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz das Publikum. Christina Gräwe, Vorsitzende des architekturbild e.v. führte anschließend in den Wettbewerb ein. Das Ziel des Vereins sei die fotografisch-künstlerische Auseinandersetzung mit der gebauten Umwelt, so Gräwe. Hierfür wird alle zwei Jahre - zu wechselnden Themen - international der Europäischen Architekturfotografie-Preis „architekturbild“ ausgelobt. Die 28 besten Arbeiten der aktuellen Ausstellung wurden von einer internationalen und interdisziplinären Fachjury ausgewählt und war bis zum 8. Juli 2022 im Brückenturm zu sehen.

Prof. Dr. Ilka Mecklenbrauck, Professorin für Städtebau und Entwerfen, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, warf ein Blick zurück, und zwar auf ursprüngliche Dorfstrukturen und deren Veränderung. „Mit der Moderne kam die Mobilität ins Dorf“, erläuterte Mecklenbrauck. Das Dorf wurde autogerecht umgebaut. Die Funktionsräume, einst zentral zusammengelegen, wurden getrennt. Die bis dahin natürlich gewachsene Dorfstruktur war aufgebrochen und es folgte schlagartig eine künstliche Neuverteilung der Infrastruktur.

Doch wohin geht der Trend heute? Das Dorf wird plötzlich wieder hip. Die Lebensverhältnisse und Lebensbedingungen zwischen Stadt und Land haben sich angeglichen und einst getrennte Funktionen rücken wieder näher zusammen. Dieser Trend wird durch die Digitalisierung beschleunigt, wenn nicht sogar erst durch sie ermöglicht. Bestenfalls gelingt es uns also, das Bedürfnis nach Lokalität und Identität zu erfüllen und Narrative des ländlichen Raums zu überwinden. Dann liegt die Zukunft vielleicht in „Der Region“ und wir müssen uns nicht mehr zwischen Stadt und Land entscheiden.

Ausstellungszeitraum | 9. Juni bis 8. Juli 2022

Termin

Donnerstag, 09. Juni 2022 | 18.30 Uhr

Veranstalter:

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz

Kooperationspartner:

Architekturbild e.v.
Deutsches Architekturmuseum DAM
Bundesstiftung Baukultur

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