| Deutscher Städtebaupreis 2023

Münchner Werksviertel im Fokus

Mit dem Deutschen Städtebaupreis werden Projekte prämiert, die sich durch Nachhaltigkeit und Innovation in der Stadtbaukultur auszeichnen. Zur Ausstellungseröffnung am 7. November 2023 begrüßte Frank Böhme, Stadtplaner und Vorstandsmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, die zahlreich erschienenen Gäste. Johannes Ernst, von steidle architekten aus München, präsentierte das Preisträgerprojekt „Werksviertel München“, ein ehemals industriell genutztes Areal hinter dem Münchner Ostbahnhof, heute ein urbanes Viertel. Das Quartier verzahnt Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit miteinander. Im Zentrum liegt das ehemalige Werksgelände der Firma Pfanni. Die darauf befindlichen Industriegebäude werden zum Großteil revitalisiert und stehen in einem spannungsreichen Kontrast zwischen alt und dem, was die zahlreichen Eigentümer daraus machen. Die Besonderheit liegt in der Mischnutzung des Quartiers. Die dort ansässige Gesellschaft sei nicht gleichförmig und führe zu einer bunten Durchmischung, erklärte Ernst, es gäbe keinen klaren Plan, aber eine innere Ordnung, die sich durch Lebendigkeit und eine einzigartige Transformation vom Industrieareal zum innovativen Kreativ- und Kulturstandort auszeichne.

Dionys Ottl, von Hild und K Architekten in München, ging weiter ins Details und präsentierte das Gründerzentrum Werk 1 sowie den Erweiterungsbau Werk 1.4, dessen Architektur konsequent modern – in der Architektursprache der Fünfziger und frühen Sechziger Jahre – an die Tradition und die Geschichte des ehemaligen Industriegeländes anknüpft. Die Familie Eckart, denen das Gelände nach wie vor gehört, pflegt ihre Firmengeschichte. Die Zusammenarbeit mit den Planungsbüros ist stark geprägt vom persönlichen Kontakt. Diese vorbildliche Zusammenarbeit ist nur eines von vielen Kriterien, die die Jury bewertet, erläutert Prof. Dr. Christina Philipp, ständiger Gast in der Jury des Wissenschaftlichen Beirats. Sie zeigte beispielhafte Projekte der vergangenen Jahre und betonte, dass man Infrastruktur nicht nur in Metropolen, sondern auch in kleineren, ländlicheren Ortschaften neu denken könne. Also nicht verpassen: Die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung lobt den Preis alle zwei Jahre aus, vielleicht ist 2025 ja auch ein rheinland-pfälzisches Projekt unter den Einreichungen.

 

Einladung (PDF)

Termin

Dienstag, 07. November 2023 | 18.30 Uhr

Zentrum Baukultur im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116 Mainz

Veranstalter:

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz

Kooperationspartner:

DASL Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung e.V.

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