| Genügsames Eigentum | Gesprächsabend

Genügsames Eigentum – Ist weniger wirklich so schwer?

Genügsamkeit im Wohneigentum, das bedeute, erst einmal achtsam zu sein in Bezug auf die eigenen Ansprüche, die man an das Leben und Wohnen stelle, sei aber auch eng verbunden mit der Frage der Nachhaltigkeit, die es zu beantworten gelte, eröffnete Marc Derichsweiler, Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz, den LBS-Gesprächsabend am 12. Oktober 2023.

Sich also suffizient mit den Bestandsbauten beschäftigen? Lohnenswerte Denkansätze präsentierte Arne Steffen von werk.um Architekten aus Darmstadt. Es gehe nicht nur um gutes Dämmen und die Nutzung nachwachsender Rohstoffe – neue Konzepte müssen her, erläuterte der Architekt, das Angebot entspreche nicht der Nachfrage. Man habe eine neue demografische Situation, der Bestand sei aber noch klassisch. Wenn es uns gelinge, schlecht oder ungenutzten Wohnraum durch bauliche Anpassung flexibler zu gestalten, sollten wir das als Ziel formulieren, denn eine suffiziente Umplanung von Wohnflächen sei unabdingbar, so Steffen. Die dadurch „freie werdenden“ Quadratmeter könnten durch eine bessere Organisation, mehr Beweglichkeit auf dem Wohnungsmarkt sowie durch die Schaffung guter Konzepte bedarfsgerecht umverteilt werden.

„Neu denken, statt neu bauen“, Arne Steffen, werk.um Architekten

Nun werden Bausparkassen ja üblicherweise eher mit Wachstum, statt mit Genügsamkeit in Verbindung gebracht. Dennoch sei die LBS suffizient, so Marion Mai, Mitglied des Vorstandes der LBS Landesbausparkasse Süd, mit kleinen Bausparsummen finanziere man aktuell vor allem kleine Vorhaben, wie An- und Umbauten. Mai sieht eine der wichtigsten Aufgaben darin, die Bauherrschaft zu beraten, ihnen dabei aber nicht durch übertriebene Regulation die Verantwortung zu nehmen.

Um für ein Umdenken und suffiziente Bauvorhaben in der Gesellschaft zu werben, braucht es eine gute Moderation sowie Angebote, die zu einer Verbesserung der Wohnverhältnisse führen. Flexible Grundrisse und die Bereitschaft zum Verzicht sind nur zwei von vielen möglichen Ansätzen. Beides zeigte Elisabeth Jacob, Architektin aus Speyer anhand des „kleinen Hauses“, das sie für Ihre Familie geplant hat.

Suffizienz sei aber nicht nur auf die Fläche zu beziehen, sondern auf die grundsätzliche Haltung des Einzelnen, sagte Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, denn auch auf wenigen Quadratmetern könne eine große Verschwendung stattfinden, daher solle das einfache Bauen immer Vordergrund stehen.

 

 

EINLADUNG (PDF)

Termin

Donnerstag, 12. Oktober 2023 | 18.30 Uhr

Zentrum Baukultur im Brückenturm | Rheinstraße 55 | 55116 Mainz

Veranstalter:

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz

Kooperationspartner:

LBS Landesbausparkasse Süd

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