| Lebkuchen-Backwerke 2023 prämiert

Vervielfältigung!

Besucher und Experten bewerten süße Back-Baukultur

Von 25 eingereichten Projekte wurden die fünf besten Lebkuchen-Backwerke 2023 gekürt. Darunter ein Lebkuchenhaus für den Wichtel Dobby, ein erweiterbares Wohnhaus sowie eine handwerkliche Präzisionsarbeit, die mit ihrer Detailtreue beeindruckte. Die Making-of-Videos wurden ebenfalls schon vorab im Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz in Mainz von der Jury gesichtet und bewertet.

Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs lautete "Vervielfältigung!“. Quadrate, Kreise oder andere freie Formen sollten in Serie gebacken werden. Aus gleichen Teilen sollten interessante Bauten, Strukturen, Zwischen- und Außenräume entstehen. Das Thema wurde sehr frei und vielfältig interpretiert, so wurde beispielsweise Le Corbusiers „Villa Savoye“ oder der Mainzer Dom nachgebacken, also vervielfältigt. Auch das Staatstheater Mainz hatte einen Beitrag eingereicht! Die Qualität der Backwerke sei in diesem Jahr besonders hoch, hatte die Jury das Niveau der eingereichten Projekte bei der Preisgerichtssitzung am 12. Dezember 2023 gelobt.

Der erste von fünf gleichwertigen, jeweils mit 100 Euro dotierten, Experten-Preisen, ist der Preis „Kleinste Backmeister“ bis 6 Jahre. Er wurde an die Kita Schatzkiste in Ingelheim für ihr Projekt „Ein Lebkuchenhaus für unseren Wichtel Dobby“ vergeben, an dem über 20 Kinder mitgebaut haben. Die Fassadenbekleidung und die Dacheindeckung wurden aus wiederkehrenden Elementen hergestellt, dafür kamen Smarties, Kekse und Gummischlangen zum Einsatz.

In der Kategorie „Grundschule“ bis 10 Jahre erhielten Laura Betz, Betti Bensch, Anna Aegerter aus Mainz einen Preis für das „Viva Moguntia“. Die räumliche Komplexität und die Vielfalt der entworfenen Situationen, die aus simpler Stapelung eines Serienteils entstehen, überzeugten im Sinne der Aufgabenstellung.

Das „Haus der Liebe“ wurden in der Kategorie „Jugendliche“ bis 18 Jahre prämiert und stammt von Anouk Odenbreit, Lena Dotzauer, Maike Kluschat, deren Lehrerin von der Alfred-Delp-Schule in Hargesheim gleich vier Gruppen zum Wettbewerb anmeldete.

Familie Hormazábal Biehl aus Wiesbaden freute sich über einen Preis in der Kategorie „Erwachsene/Familie“ für „La Casa“. Mit dem erweiterbaren Wohnhaus machen sich die Verfasser die Stärke der Modulbauweise zu Nutze: Durch die Vervielfältigung und Addition der Elemente kann das Haus in der Längsachse genauso wachsen und sich verändern wie die Bewohnerfamilie selbst.

An einem Sonderpreis für die „Handwerkliche Ausführung“ kam die Jury nicht vorbei. Marei Fleischmann aus Pfaffen-Schwabenheim backte zwei Monate an einem beleuchteten Wohnhaus mit Veranda, Balkon, Gauben und einem Gartenhäuschen besticht durch die besondere Liebe zum Detail. Unzählige Kleinigkeiten sind an den Bauwerken und im Garten zu entdecken, die Geschichten von Weihnachten erzählen. Materialwahl, Modellierung insbesondere der Figuren, Konstruktion und Ausführung sind im Feld der Einreichungen von einzigartiger Sorgfalt. Glückwunsch für das Projekt „Winterglück – Die Kunst die kleinen Glücksmomente zu sehen“.

In der Kategorie „Bestes Making-of-Video vergab die Jury einen Preis an das „TriDominoMulti Typenhaus“. Das Backwerk selbst fand den weiten Weg aus Hamburg nicht nach Mainz. Das war aber nicht weiter schlimm, denn das Video beeindruckte deutlich mehr als das Objekt selbst. Mit Selbstironie und Wortwitz nahmen die Künstlerin Nicole Keller und der Architekturfotograf Oliver Schumacher ihre Berufsstände gemeinsam mit einem Architekturbüro so wunderbar aufs Korn, dass das Gebäude in den Hintergrund trat. Der Publikumspreis wurde live vor Ort ermittelt, hier gewann nochmal das Projekt„Winterglück – Die Kunst die kleinen Glücksmomente zu sehen“

Zur Prämierung begrüßte Edda Kurz, Vizepräsidentin der Architektenkammer Rheinland-Pfalz das Publikum. Der Brückenturm war mit über 150 Besucherinnen und Besuchern, sehr gut besucht. ZDF-logo!–Moderator Sherif Rizkallah führte durch die Preisverleihung. Der Abend klang bei Live-Musik der Jazzpotatoes, Lebkuchen und Punsch in weihnachtlicher Atmosphäre aus.

 

Hintergrund

Der Lebkuchen-Bau-Wettbewerb des Zentrums Baukultur Rheinland-Pfalz findet jährlich statt. Die Jury bewertet die Backwerke nach Gestaltungsqualität, Berücksichtigung des Mottos, der backhandwerklichen Ausführung, Innovation der Idee und dem Schwierigkeitsgrad. Eingeladen, um die Wette zu backen waren alle Menschen jeden Alters: Einzelpersonen, Familien, Schulklassen, Kindergarten- oder Jugendgruppen und Vereine, Teams aus Freunden, Kollegen oder Kommilitonen. Lebkuchenhäuser bestehen aus essbaren Bestandteilen. Neben Lebkuchen können das sein: Bonbons, Gummibärchen, Esspapier, Lakritz und Zuckerzeug aller Art. Mit Zuckerguss und Karamell wird geklebt und gemörtelt. Farbe kommt mit natürlichen Zutaten oder als Lebensmittelfarbe ins Spiel. Für eventuell erforderliche konstruktive Unterstützung durfte all das verwendet werden, was üblicherweise in der Küche im Zusammenhang mit Lebensmitteln zum Einsatz kommt: Zahnstocher, Spieße, Küchengarn, Backpapier und Ähnliches waren erlaubt.

 

 

Preis in der Kategorie bis 6 Jahre - Kleinste Backmeister*innen

Ein Lebkuchenhaus für unsere Wichtel "Dobby"

Kita Schatzkiste, Ingelheim

Seit einem Jahr hat die Kita einen Hauselfen namens Dobby. Für Ihn wurde das bestechend einfache Haus mit Satteldach entworfen und gebaut. Die Fassadenbekleidung und die Dacheindeckung wurden aus wiederkehrenden Elementen hergestellt, dazu kamen Smarties, Kekse und Gummischlangen zum Einsatz. Besonders gelungen ist die Freiraumgestaltung, die mit Eiswaffeltannen und Lollibäumen einen vielfältig nutzbaren Außenraum bereitstellt. In der Einfriedung und Erschließung des Gartens wiederholen sich Motive aus der Dacheindeckung.

 

Preis in der Kategorie bis 10 Jahre - Grundschule

Viva Moguntia

Saskia Aegerter mit den 8-jährigen Mädchen Laura Betz, Betti Bensch, Anna Aegerter, Mainz

Der erste Versuch, aus seriell produzierten Lebkuchenblöcken eine Art Kartenhaus zu errichten, scheiterte nach kurzer Zeit aus bauphysikalischen Gründen. Dies führte aber nicht zur Entmutigung, sondern wurde zum Anlass genommen, ein „cradle-to-cradle“ Projekt aus den Trümmern zu errichten. Entstanden ist eine Raumfiguration aus gestapelten, wiederverwendeten Bauteilen, die einen fließenden Raum durch Weite und Enge, durch Offenheit und Geschlossenheit führt und als ein besonderer Ort beispielsweise auf einer Waldlichtung konzipiert ist. Die räumliche Komplexität und die Vielfalt der entworfenen Situationen, die aus simpler Stapelung eines Serienteils entstehen, überzeugten im Sinne der Aufgabenstellung.

 

Preis in der Kategorie bis 18 Jahre - Jugendliche

Haus der Liebe

Anouk Odenbreit, Lena Dotzauer, Maike Kluschat, Hargesheim

Form und Fügung der Arbeit sind abgeleitet aus dem Grundmotivs des Kleeblattes. Dieses ist in der aus Herzen zusammen gesetzten Dachform noch ablesbar, die einen sechseckigen Grundriss nahelegte. Das Türmchen aus gleichen, reich ornamentierten Lebkuchenplatten steht leicht außermittig in einem runden Garten mit Herzschaukel und einladendem Bodenbelag aus Gummi-Pflastersteinen. Mit mehreren seriellen Bauelementen hergestellt überzeugte das Bauwerk durch das klare Konzept und die kleinen Freiheiten, mit denen die Entwerfer dem Projekt die Strenge nehmen.

 

Preis in der Kategorie ab 18 Jahre - Erwachsene/Familien

La Casa

Familie Hormazábal Biehl, Wiesbaden

Mit dem erweiterbaren Wohnhaus machen sich die Verfasser die Stärke der Modulbauweise zu Nutze: Durch die Vervielfältigung und Addition der Elemente kann das Haus in der Längsachse genauso wachsen und sich verändern wie die Bewohnerfamilie selbst. Dabei entsteht durch die Fortsetzung der einfachen Grundform keine Langeweile, wie ein Rhythmuswechsel im Raster, ein Einschnitt mit Loggia und ein zur Dachgaube aufgeklapptes Dachelement nachweisen. Die Stärke des Konzeptes, die die Zwänge der Aufgabenstellung klug in architektonische Finesse überführt, hat die Jury ebenso begeistert wie der auflockernde Eingang ins Haus, der außermittig und quer zum System vorgesehen wurde.

 

Preisträger Sonderpreis „Bestes Backhandwerk“

Winterglück – Die Kunst die kleinen Glücksmomente zu sehen

Marei Fleischmann, Mainz

Das beleuchtete Wohnhaus mit Veranda, Balkon, Gauben und einem Gartenhäuschen besticht durch die besondere Liebe zum Detail. Unzählige Kleinigkeiten sind an den Bauwerken und im Garten zu entdecken, die Geschichten von Weihnachten erzählen. Materialwahl, Modellierung insbesondere der Figuren, Konstruktion und Ausführung sind im Feld der Einreichungen von einzigartiger Sorgfalt. Mit diesem besonderen Aufwand löst Marei Fleischmann ihren Beschreibungstext voll ein, der vom Glück der Wahrnehmung kleiner Dinge erzählt, und eine sehr persönliche Haltung zeigt.

 

Preisträger Sonderpreis Kategorie „Publikumspreis"

Winterglück – Die Kunst die kleinen Glücksmomente zu sehen

Marei Fleischmann, Mainz

 

Preisträger Sonderpreis Kategorie „Making of“-Video

TriDominoMulti Typenhaus

Oliver Schumacher, Imke Krausse, Michael Martin, Thorsten Dorsch, Kathrin Göppel, Nicole Keller

Das Backwerk selbst fand den weiten Weg aus Hamburg nicht nach Mainz. Das war aber nicht weiter schlimm, denn das Video beeindruckte deutlich mehr als das Objekt selbst. Mit Selbstironie und Wortwitz nahmen die Künstlerin Nicole Keller und der Architekturfotograf Oliver Schumacher ihre Berufsstände gemeinsam mit einem Architekturbüro so wunderbar aufs Korn, dass das Gebäude in den Hintergrund trat.

 

 

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