Die Samstagnacht ist für Nachteulen da – und für Baukultur-Interessierte. Beim zehnten Jubiläum der Mainzer Museumsnacht am Samstag, dem 30 Mai 2015, bot das Zentrum Baukultur dem Publikum neben der Ausstellung "Alpen Architektur Tourismus", die Architektur von der einfachen Pension bis zum gediegenen Hotel, von der Seilbahnstation bis zu den Architektur-Skulpturen am Timmelsjoch zeigte, vor allem auch Baukultur-Mitmachaktionen für Kinder und Jugendliche.

Die von der Innenarchitektin Eva Holdenried von Stereoraum Architekten aus Wörrstadt entwickelten "Mitmachstationen" beschäftigten sich mit dem Hausbau, ungewöhnlichen Häusern und Materialien. Dabei ging es um Fragen wie: Was ist ein Tragwerk? Aus welchen Materialen werden Häuser gebaut? Wie entsteht Beton? Warum sehen die Häuser in den Alpen anders aus als an der Nordsee? Welche Gebäude stehen in welchem Teil der Welt und warum sind Häuser so unterschiedlich?

Großen Anklang fand die Beton-Station, an der die Kinder – eingehüllt in Schutzanzüge und -brillen – dem Betonbau nachgehen konnten. Den Beton rührten die kleinen Baumeister selbst an, die auszugießenden Formen konnten sie selbst basteln oder aus dem bereits vorgefertigten Fundus nehmen. Doch nicht nur für die Kleinen waren die Stationen Anlass zum Mitmachen. Kreuzworträtsel zu Begriffen rund ums Bauen, oder auch der Bau einer Leonardo-Brücke faszinierte auch die Erwachsenen.

Bis ein Uhr nachts zog es Besucher ins Zentrum Baukultur, die sich die von der Bozener Architektin Susanne Waiz kuratierte Ausstellung "Alpen Architektur Tourismus" oft sehr ausführlich ansahen und möglicherweise auch die eine oder andere Urlaubsinspiration holten.

Die Mainzer Band "Blue Cats" lockte mit Blues und Rock der 1970er und -80er Jahre auch Publikum an, das die Museumsnacht und das Zentrum Baukultur gar nicht auf dem Zettel hatte und sorgte für Stimmung auch vor dem Brückenturm. Insgesamt 530 Besucher fanden so den Weg ins Zentrum Baukultur und trugen bei zu einem rundum gelungenen und erfolgreichen Baukultur-Abend.