Die Werkschau der Fachschaft Architektur der Hochschule Mainz gastierte im Juni zum dritten Mal im Zentrum Baukultur und präsentierte ein breites Spektrum an Entwurfsarbeiten.

Gestiftet wurde erstmals der „Preis für Innovation, Mut und soziales Engagement“ von Architektin Brigitte Eisenhauer-Braun, der an drei Studierende verliehen wurde. Eisenhauer-Braun ist Ideengeberin des Preises und möchte damit den Nachwuchs fördern. Ihr galt daher ein ganz besonderer Dank am Abend der Ausstellungseröffnung.

Edda Kurz, Architektin und Vizepräsidentin der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, begrüßte die rund 150 Besucherinnen und Besucher und erklärte, dies sei kein Gestaltungspreis im herkömmlichen Sinne, er stelle die besondere Verantwortung in den Vordergrund, die Architektinnen und Architekten in ihrem Berufsstand trügen. Architektur und Gestaltung schaffe Räume der Zukunft, in denen man sich bewege und deren Charakter und Atmosphäre ausschlaggebend dafür sei, was in diesen Räumen geschehe. Kurz betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Berufsstand und Hochschulen, deren Denkräume eine wichtige Grundlage für die Ausbildung darstellen. Die kommende Generation sei unser innovatives Potenzial, umgekehrt gebe man die Erkenntnisse aus der Berufspraxis gerne zurück – ein wichtiger Austausch, der immer bereichernd und produktiv sei, so die Vizepräsidentin.

Hochschulpräsidentin Prof. Susanne Weissman knüpfte in ihrem Impuls an die besondere Verantwortung der Gesellschaft und der Architektenschaft an. Sie dankte der Fachschaft für ihr außerordentliches Engagement und dafür, dass sie Sichtbarkeit in der Stadtgesellschaft und in der Region schaffe. Denn Architektur und Gesellschaft seien untrennbar mit einander verbunden, so Weissman, und es sei keine Selbstverständlichkeit in einer stabilen, demokratischen Gesellschaft zu leben. Die weltweiten Herausforderungen und Krisenherde können dazu führen, dass sich die Gesellschaft möglicherweise schrittweise von der Demokratie entferne – dies sei eine bedrohliche Entwicklung. Das Grundgesetz, welches nun seit 75 Jahre bestehe, garantiere Freiheit und schaffe ein stabiles Gebäude, in dem sich die Gesellschaft zu Hause fühle, sich entwickeln und immer weiter erneuern könne, bekräftigte die Hochschulpräsidentin. Ihr großer Dank und Respekt galt allen Lehrenden und Studierenden, welche die zeitpolitischen Themen immer wieder in den Arbeiten aufgreifen.

Prof. Urs Löffelhardt, Studiengangsleiter der Fachrichtung Architektur, betonte in seiner Einführung, dass der Preis sehr gut in unsere Zeit passe. Eine Zeit, in der neben dem sozialen Aspekt, auch Mut und Innovation gefragt sei. Lena Pistner stellte abschließend ihre Bachelorarbeit exemplarisch vor, interessante und kontroverse Gespräche folgten anschließend in der Ausstellung. Eine gelungene Eröffnung – Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!

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